Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

Das MusiXX-Projekt

2000 begann ich wieder mit dem Gitarrenspiel, nach 30 Jahren Pause. Mit Mitte Vierzig ist es schwierig, Rhythmusgefühl zu entwickeln, wenn es in der Kindheit versäumt wurde. Ich habe mich für untalentiert gehalten, sah meine Befürchtung bestätigt und habe es trotzdem gemacht.

Talentfrei, ohne Rhythmusgefühl und mit begrenztem Hörvermögen war das Erlernen der Musiktheorie für mich der einzige Weg, Zugang zum Musizieren zu finden. Konkret: zum Spielen (mit und auf) der Gitarre. Die Musiktheorie ist nicht schwer zu erlernen und beschränkt sich in unserer abendländischen Musik mehr oder weniger darauf, bis 12 zählen zu können und zwischendurch einzelne Schritte auszulassen. Die zahlreichen unterschiedlichen Bezeichnungen für dieselbe Sache lassen es schwieriger erscheinen, als es ist. Ein Vergleich? Das deutsche Alphabet hat 26 Buchstaben und 4 Umlaute, jeweils in Groß- und Kleinschreibung. Lernt bei uns jedes Kind in der Schule.

Als schwierig habe ich das Spielen der Gitarre empfunden: mit dem selbst gesteckten Ziel, im Blues und Rock frei improvisieren zu können. Anders ausgedrückt: Auf der Gitarre zu spielen ist eine Fleißaufgabe – wenn das Ziel darin besteht, Musik zu reproduzieren. Mit der Gitarre zu spielen, sich frei zu bewegen (zu improvisieren), ist ungleich schwieriger. Jimi Hendrix hat es so gesagt: Blues ist simpel zu spielen, aber verdammt hart zu fühlen.

Dass ich diesem Ziel überhaupt etwas näher gekommen bin, hat mit der Verwendung des Notensatzprogramms MuseScore zu tun. MuseScore erlaubt das wiederholte Abspielen von einzelnen Takten in einer Endlosschleife und das wahlfreie Tempo. Eine Komposition, ein Teil davon oder nur ein Lick studiere ich durch permanentes Vorspielen ein, das ich zeitgleich nachspiele. Das Tempo passe ich meinen Möglichkeiten an, bis ich da bin, wo ich hin will. Oder MuseScore dient als Rhythmusmaschine, die einen Schlagzeugtakt endlos spielt. Anfänger haben Schwierigkeiten, sich auf einen gehörten Rhythmus einzulassen. Jedenfalls war es so bei mir. In MuseScore bildet die mitlaufende Spielmarke beim Abspielen eine optische Kontrolle, wo die 1 ist. Stört der Ton, wird er stumm geschaltet.

Da ich nicht nach Gehör spielen kann, helfen mir die vielen Beispiele im Internet auch nicht. Aber mir hilft eine Komposition, notiert mit Noten, Tabulatur und Griffbildern (für die Gitarre). Das liefert das Projekt Bluesgitarre 1 und zeigt, wie es geht und beantwortet die Frage, warum es so geht. Das Projekt Bluesgitarre 1+ verlinkt Begriffe aus den Erklärungen mit dem Musik: Lexikon und ermöglicht so das spielerische Erlernen der Musiktheorie.

Das Musik: Lexikon ist für die Gitarre und das Piano (stellvertretend für Tasteninstrumente) konzipiert. 2000 begann ich auch mit Definieren von Begriffen, eigentlich nur für mich. Das Projekt wurde umfangreicher und irgendwann dachte ich, dass ich nicht der Einzige bin, der ohne Talent Gitarre spielen will. Dann wurde ein didaktisches Konzept erarbeitet. Jetzt steht das Projekt zum Kauf bereit, es sind tatsächlich 25 Jahre vergangen.

Das MusiXX-Projekt gibt es als PDF-Version und als Onlinezugang zum Wiki. Die PDF-Version zeigt in einem Ausschnitt den Aufbau.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert